Thema
Wärmeabgabe
Donnerstag, 28.08.200814:40
Eine Heizung kann dann besonders energieeffizient wirken, wenn die Temperaturen des Heizungswassers möglichst tief bleiben. Denn dann ist auf dem Weg, welcher das Heizungswasser vom Wärmeerzeuger bis zum beheizenden Raum zurücklegt, mit besonders wenig Energieverlusten zu rechnen.

Es macht keinen Sinn, mit hohen Heizwassertemperaturen eine Raumtemperatur von 21 °C zu erzeugen.

Boden- und Wandheizung
Allerdings erfordern tiefe Vorlauftemperaturen grosse Flächen, welche die Wärme an den Raum abgeben.
Sind bei einer herkömmlichen Radiatorheizung in einem schlecht isolierten Altbau für die Erzielung von angenehmen Raumtemperaturen (z.B. 21 °C) Vorlauftemperaturen von 70 °C nötig, so genügen bei einer Fussbodenheizung im Neubau für die Erreichung desselben Ziels bereits Vorlauftemperaturen von 30 °C.

Neben dem Komfortgefühl und der Tatsache, dass eine Bodenheizung verborgen ist, war es vor allem auch dieser Spareffekt, welcher der Fussbodenheizung zum Durchbruch verhalf.

TABS
Heute sind neben Fussbodenheizungen auch Wandheizungen auf dem Markt. Ein weiterer Trend sind thermoaktive Bauteilsysteme (TABS) oder – wie es andere nennen – die Bauteiltemperierung. Dabei werden in Bauteile – z.B. in die tragenden Betonelemente – Rohrsysteme integriert, welche diese Bauteile im Winter erwärmen. Dieser Trend steckt noch in der Pionierphase. Bereits sind am Markt entsprechende Systeme verfügbar.


Heizen und Kühlen mit einem System
Die Bauteiltemperierung ermöglicht nicht allein die Erwärmung eines Gebäudes im Winter. Im Sommer kann über ein und dasselbe Verteilsystem auch gekühlt werden. Besonders interessant ist dies, wenn dazu Umweltenergie eingesetzt wird – etwa umkehrbare Wärmepumpen oder Sole/Wasser-Wärmepumpen, welche im Winter aktiv heizen und im Sommer passiv das kühle Grundwasser zu Kühlzwecken nutzen.
«"Die Kritik ist leicht, die Kunst ist schwer." »
Philipp Destouches, Le Glorieux, II, 5